Im schwäbischen Ehingen hat Rössler Wohnbau ein Mehrfamilienhaus vorgestellt, dessen Mieter dank großer Photovoltaikanlage, Stromspeicher und Infrarotheizung eine Pauschalmiete mit Energieflatrate für Strom und Wärme erhalten ++ Ehrengäste aus der Politik lobten den Mut und die Innovationskraft des Unternehmens ++ Tag der offenen Tür sehr gut besucht
Buttenwiesen, 16. November 2022.
Während die Bundesregierung seit Monaten um Lösungen ringt, um die Heizkosten und Strompreise bezahlbar zu halten, hat das Bauunternehmen Rössler Wohnbau eine eigene Antwort auf die explodierenden Energiekosten gefunden und in die Tat umgesetzt: Im März dieses Jahres war Baubeginn für das „Autarkie-Haus“ im schwäbischen Ehingen, dessen Mieter dank des Energiekonzeptes mit großer Solarstromanlage, Stromspeicher und Infrarotheizsystem eine
Pauschalmiete mit Energieflatrate für Wärme und Strom erhalten.
Am vergangenen Freitag, 11. November 2022, wurde die Fertigstellung des bayernweit einmaligen Gebäudes mit Ehrengästen aus der Politik zusammen gefeiert und am Samstag / Sonntag (12./13.11.22) auf zwei Tagen der offenen Tür der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Gäste hatten unter anderem die Gelegenheit, in einem mitreißenden Vortrag den international bekannten Energieexperten Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld zu hören, auf den das innovative Energiekonzept zurückgeht. „Wir freuen uns über das große Interesse an unserem Autarkie-Haus“, sagt Markus Rössler, Geschäftsführer von Rössler Wohnbau. „Viele Gäste sind sogar mehrfach gekommen, um sich alles in Ruhe anzuschauen und alle Vorträge zu hören.“
Das Mehrfamilienhaus mit fünf Wohnungen ist in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich und antwortet mit diesen Besonderheiten auf drängende Fragen dieser Zeit. Ganz im Sinne der Bundesregierung, die auf eine elektrische Energieversorgung für Strom, Wärme und Mobilität setzt, erzeugen Photovoltaikmodule mit 49 Kilowatt Leistung auf dem komplett belegten Süddach und an der Balkonbrüstung einen Großteil der Energie. Etwa 65 bis 70 Prozent des Bedarfs für Strom und Wärme in dem Gebäude mit 325 Quadratmeter beheizter Wohn- und Nutzfläche können mit der lokal erzeugten regenerativen Energie
gedeckt werden.
Während die Regierung aber Wärmepumpen anstelle von Öl- und Gasheizungen, die wegen der CO2- Emissionen langfristig nicht mehr genutzt werden sollen, präferiert, hat sich Rössler für hocheffiziente Infrarotheizsysteme entschieden. Zum einen ist dadurch kein wassergeführtes Heizsystem mehr nötig, zum anderen sind die Anschaffungskosten deutlich niedriger als bei einem Wärmepumpen-System. Investiert der Bauherr das eingesparte Geld in die Photovoltaikanlage, kann er nicht nur mehr Solarstrom
für den Eigenverbrauch erzeugen, sondern erhält auch eine höhere Einspeisevergütung für den Strom, den er in das öffentliche Netz einspeist. Zudem sind Infrarotheizsysteme extrem wartungsarm, was Kosten für die Instandhaltung spart.
Professor Timo Leukefeld und Markus Rössler
Intelligent verschwenden
Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld erläuterte in Vorträgen am Freitag Abend und am Samstag das Energiekonzept, das dank des hohen Anteils an günstig erzeugter Solarenergie einen genussvollen Umgang mit Energie ermöglicht. „Wir nennen es intelligent verschwenden, das ist das Gegenteil von blödem Sparen“, sagte er provokativ und erklärte: „Das Verschwenderische liegt in der Natur der Menschen, aber der Energieverbrauch sollte trotzdem weder die Umwelt, noch den Geldbeutel belasten.“ Dafür erntete er Applaus. Die Unterteilung in Kaltmiete und weitere Kosten für Wärme, Strom
und Mobilität sei nicht mehr zeitgemäß, fuhr er fort. „Wir schieben die vier Posten zusammen in die Pauschalmiete.“ Das erspare den Vermietern, die unter anderem weniger Aufwand für die Abrechnungen haben, viel Aufwand und damit auch Kosten.
Ebenso profitieren die Mieterinnen und Mieter von der Pauschale mit Energieflatrate, die beim Autarkie-Haus in Ehingen zunächst bis Ende 2024 garantiert wird. Der Schlüssel dazu sei die radikale Enttechnisierung, so Leukefeld weiter. In einer Zeit des Fachkräftemangels und steigender Handwerkerkosten sorge auch dies für weitere Einsparungen. Wenn der restliche Energiebedarf mit Ökostrom gedeckt wird, ist die Energieversorgung komplett CO2-frei und damit ein Beitrag zum Klimaschutz.
Autarkie Haus in Ehingen bei Nacht
Tradition und Innovation
Die Gäste aus der Politik äußerten auf der feierlichen Veranstaltung am Freitag Abend viel Anerkennung und Lob für den Familienbetrieb Rössler Wohnbau aus Buttenwiesen-Lauterbach, der im kommenden
Jahr sein 25-jähriges Jubiläum feiert. „Sie zeigen, wozu unser heimischer Mittelstand in der Lage ist“, sagte Dr. Fabian Mehring, Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Schwaben, in Richtung Markus Rössler und seinem Vater Gerhard, Gründer und Seniorchef des Handwerksbetriebes mit 14 Mitarbeitern. „Das Gebäude ist genau das, was wir brauchen in dieser schwierigen Zeit.“ Der Klimawandel sei eine große Herausforderung, aber auch eine große Chance und Möglichkeit,
Zukunftsmärkte zu erschließen. Das tue die Firma Rössler. „Wir sind nicht nur dankbar, sondern auch verdammt stolz, solche Unternehmen in unseren Reihen zu haben. Das Autarkie-Haus ist ein Leuchtturm, der hoffentlich weit über Bayern hinaus strahlt und Nachahmer findet.“
Georg Winter, Landtagsabgeordneter für den Stimmkreis Augsburg-Land und Dillingen, betonte, dass das Haus viele drängende Fragen der Zeit beantworte. Als Beispiele nannte er Klimaschutz, Energie
sparen, autark sein, Fachkräftemangel, Engpässe bei Handwerkern und das bezahlbare Bauen. Markus Müller, Landrat des Landkreises Dillingen an der Donau, ging darauf ein, dass sich das
Bauvorhaben über zwei Landkreise erstreckt. Rössler Wohnbau hat seinen Firmensitz im Landkreis Dillingen, gebaut wurde aber im Landkreis Augsburg. „Sie praktizieren interkommunale Zusammenarbeit“, hob er lobend hervor.
Dr. Michael Higl, stellvertretender Landrat im Landkreis Augsburg, betonte: „Es gibt überall viele Probleme, aber hier haben wir eine Lösung. Ideen aus dem universitären Umfeld wurden hier umgesetzt.
Heute wird der Grundstein gelegt für die Zukunft.“ Auch er lobte den Mut, der nötig war, solch ein innovatives Projekt umzusetzen. Darüber hinaus sprachen Franz Schlögel, Bürgermeister der Gemeinde Ehingen, und Wolfram Uhl, Obermeister der Bauinnung Nordschwaben, Grußworte auf der Festveranstaltung.
Markus Rössler kündigte an, dass das nächste Bauvorhaben mit diesem Energiekonzept bereits in Planung ist. 2023 will er im Nachbardorf ein Einfamilienhaus mit Photovoltaik, Stromspeicher und Infrarotheizung bauen. Sein Fazit nach den drei Tagen: „Energie-Autarkie ist die Zukunft!“